Geschichte

Friedhöfe waren schon immer besondere Orte. Sie ermöglichen den Angehörigen von Verstorbenen ein ungestörtes Totengedenken in einem Raum, der deutlich von dem der Lebenden abgegrenzt ist.

Abgeleitet wird der Begriff „Friedhof“ ursprünglich vom altdeutschen „frithof“, der Bezeichnung für den einge„fried“eten Bereich, den Gottesacker rund um die Kirche. Der Bedeutungswandel zu einem „Hof des Friedens“ vollzog sich erst im Laufe der Zeit, durch die Verlagerung der Stätten der ewigen Ruhe von den Orts- und Stadtzentren hinweg, hinaus an die Ränder der Wohngebiete.

Auch in Hattingen befand sich der erste Gottesacker bei der St. Georgs-Kirche. Als die Franzosen unter Napoleon Hattingen besetzten, mussten die Bürger unserer Stadt der französischen Abordnung folgen und die Totenbestattung aus hygienischen Gründen vor die Mauern der Stadt verlegen.
So wurde zwischen dem heutigen REWE und der Straßenbahnendstelle ein für alle Christen offener Friedhof geschaffen. Bald gingen die Katholiken dazu über, ihre Toten auf einem eigenen Friedhof zu bestatten. Ab 1864 begannen die evangelischen Christen in Hattingen, „am Hörstgen“ (das ist die oberste Stelle, am Wasserturm) ebenfalls einen eigenen Friedhof mit ihren Verstorbenen zu belegen.

Heute ist der evangelische Friedhof in Hattingen weitaus mehr als lediglich eine letzte Stätte der Ruhe für die Verstorbenen. Für die Hinterbliebenen nämlich ist es ein einladender Ort der inneren Einkehr, Entschleunigung und Erholung. Ein Ort, den man gerne besucht und an dem man noch lieber verweilt.